»Man kann das alles in seinen Werken immer finden:
Witz und Weisheit, Ulk und Unsinn, Hohn und
Hass. Er war nie ein Langweiler, immer ein höchst
unterhaltsamer Autor.«
Marcel Reich-Ranicki
Aus den Papieren eines Wärters
Frühe Prosa
»Ich war am Morgen bei trübem, naßkaltem Wetter zufällig auf den Gedenkstein Büchners gestoßen und schrieb danach die wenigen Sätze der Erzählung ›Weihnacht‹ in einem Café im Niederdorf ohne zu stocken in ein Notizbuch. Danach fuhr ich nach Bern zum Weihnachtsfest.«
Oktober 1998
Seitenzahl: 208
detebe 23059
Der Richter und sein Henker / Der Verdacht
Die zwei Kriminalromane um Kommissär Bärlach
›Der Richter und sein Henker‹: Inspektor Bärlach ist todkrank, und es bleibt ihm nicht viel Zeit, den Verbrecher Gastmann zu überführen. Da bietet ihm ein Mord (den nicht Gastmann begangen hat) eine Möglichkeit... ›Der Verdacht‹: Inspektor Bärlach liegt im Krankenhaus und sieht in einer Illustrierten das Bild des berüchtigten KZ-Arztes Nehle. Bärlach hat den Verdacht, daß Nehle mit dem Vorsteher einer Zürcher Privatklinik identisch sei...
Oktober 1998
Seitenzahl: 272
detebe 23060
Der Hund / Der Tunnel / Die Panne
Drei Erzählungen, darunter die berühmte ›Panne‹: Weil sein Auto eine Panne hat, gerät Alfredo Traps in eine Villa, in der vier ältere Herren ein Gerichtsspiel abhalten, das ihnen – ehemaligen Richtern, Staatsanwälten und Verteidigern – zum Zeitvertreib dient. Traps übernimmt die Rolle des Angeklagten, und man versichert ihm, eine Schuld werde sich schon finden lassen.
Oktober 1998
Seitenzahl: 112
detebe 23061
Grieche sucht Griechin / Mr. X macht Ferien
/ Nachrichten über den Stand des Zeitungswesens in der Steinzeit
Arnolph Archilochos ist Unterbuchhalter eines Unterbuchhalters in der Geburtszangenabteilung einer großen Firma. Des Alleinseins müde geworden, gibt Arnolph Archilochos eines Tages ein Heiratsinserat auf, dessen Text kurz und vielsagend lautet: Grieche sucht Griechin. Und das Wunder geschieht: der dickliche Junggeselle lernt das reizendste Mädchen kennen, das man sich erträumen kann. Nur einen Fehler hat sie.
Oktober 1998
Seitenzahl: 208
detebe 23062
Das Versprechen / Aufenthalt in einer kleinen Stadt
Requiem auf den Kriminalroman / Fragment
»...die Stimme vom Himmel hat es so gewollt, das Mädchen hatte wieder ein rotes Röcklein an und gelbe Zöpfe.« Dürrenmatts Klassiker behandelt ein Thema von trauriger Aktualität: Sexualverbrechen an Kindern. Verfilmt unter dem Titel ›Es geschah am hellichten Tag‹ mit Gert Fröbe und Heinz Rühmann.
Oktober 1998
Seitenzahl: 208
detebe 23063
Der Sturz / Abu Chanifa und Anan ben David
/ Smithy / Das Sterben der Pythia
›Der Sturz‹: »Bei der Sitzung eines politischen Sekretariats fehlt überraschend Atomminister O. Dies stürzt die übrigen Mitglieder des Kollektivs in Verwirrung, denn auf der Tagesordnung steht der Beschluß, das Sekretariat aufzulösen, und noch ist unklar, wer von der Neuordnung profitieren wird. Die Sekretariatsmitglieder argwöhnen, daß der Vorsitzende A die Macht an sich ziehen will, die Angst vor Liquidationen beherrscht die Runde, und O scheint das Opfer zu sein.«
Oktober 1998
Seitenzahl: 176
detebe 23064
Justiz
Ein Zürcher Kantonsrat erschießt in einem überfüllten, von Politikern, Wirtschaftskoryphäen und Künstlern besuchten Restaurant der Stadt vor aller Augen einen Germanisten, Professor an der Universität, läßt, zu zwanzig Jahren Zuchthaus verurteilt, im Gefängnis einen jungen, mittellosen Rechtsanwalt zu sich kommen und erteilt diesem den Auftrag, seinen Fall unter der Annahme neu zu untersuchen, er sei nicht der Mörder gewesen. Der junge Anwalt, der den scheinbar sinnlosen Auftrag annimmt, erkennt zu spät, in welche Falle ihn die Justiz geraten läßt, weil er sie mit der Gerechtigkeit verwechselt.
Oktober 1998
Seitenzahl: 240
detebe 23065
Minotaurus / Der Auftrag / Midas
Eine Ballade / oder Vom Beobachten des Beobachters der Beobachter,
Novelle in 24 Sätzen / oder Die schwarze Leinwand
Eine Ballade über das mythologische Ungeheuer, den ›Minotaurus‹, eine Novelle, die gleichzeitig ein supermodernes Gruselmärchen und eine Kriminalgeschichte ist, ›Der Auftrag‹, und ein Film zum Lesen, in dem eine denkbar einfache Geschichte mit so viel hintergründiger Bosheit erzählt wird, daß einem nach fünf Minuten der Kopf raucht: ›Midas‹.
Mehr zum Inhalt:
»Das Wesen, das die Tochter des Sonnengottes, Pasiphae, geboren hatte, nachdem sie auf ihren Wunsch hin eingeschlossen in eine künstliche Kuh von einem dem Poseidon geweihten weißen Stier bestiegen worden war, fand sich, von den Knechten des Minos hineingeschleppt, die lange Ketten bildeten, um sich nicht zu verlieren, nach langen Jahren eines wirren Schlafs, währenddessen es in einem Stall zwischen Kühen heranwuchs, auf dem Boden des Labyrinths vor, das von Daidalos erbaut worden war, um die Menschen vor dem Wesen und das Wesen vor den Menschen zu schützen, aus dem keiner, der es betreten hatte, wieder herausfand, und dessen unzählige in sich verschachtelte Wände aus Glas waren, so dass das Wesen nicht nur seinem Spiegelbild gegenüberkauerte, sondern auch den Spiegelbildern seiner Spiegelbilder: Es sah unermesslich viele Wesen, wie es eines war, vor sich, und wie es sich herumdrehte, um sie nicht mehr zu sehen, unermesslich viele, ihm gleiche Wesen wiederum vor sich.« So beginnt Friedrich Dürrenmatts Ballade, die den Mythos von Minotaurus in einer lyrischen Prosa neu erzählt.
Oktober 1998
Seitenzahl: 208
detebe 23066
Durcheinandertal
Moses Melker – selber steinreich – hat eine ›Theologie der Armut‹ entwickelt. Er möchte die Reichen von der Last des schnöden Mammons erlösen, damit sie der Gnade Gottes teilhaftig werden. Ein Gangster-Syndikat nimmt den Gedanken auf, erwirbt im Schweizer Durcheinandertal ein Kurhotel für Millionäre und läßt es zum ›Haus der Armut‹ umbauen...
Oktober 1998
Seitenzahl: 144
detebe 23067
Labyrinth
Stoffe I–III: Der Winterkrieg in Tibet / Mondfinsternis / Der Rebell
»Ursprünglich von Friedrich Dürrenmatt als eine Art literarisches Testament konzipiert, schreibt der Autor seit den siebziger Jahren an dieser ›Dramaturgie der Phantasie‹, die letztlich keinem literarischen Genre zuzuordnen ist: Anstelle einer konventionellen Autobiographie verfolgt Dürrenmatt die Geschichte jener Stoffe, mit deren Bewältigung und Bearbeitung er sich sein Leben lang beschäftigte.«
Oktober 1998
Seitenzahl: 336
detebe 23068
Turmbau
Stoffe IV–IX: Begegnungen / Querfahrt / Die Brücke / Das Haus / Vinter / Das Hirn
In ›Stoffe‹ spürt der große Dramatiker und Denker der Beziehung zwischen Erleben, Phantasie und Stoff nach, auf der Suche nach einer Dramaturgie der Phantasie. In ›Stoffe‹ mischen sich Dichtung und Wahrheit, Autobiographisches, Politisches, Philosophisches und große Erzählkunst in überwältigender Vielfalt.
Oktober 1998
Seitenzahl: 288
detebe 23069
Theater
Essays, Gedichte und Reden
»In der heutigen Zeit glauben nur noch Sekretärinnen an die Liebe und Komödienschreiber an die Welt.« Dieser Band versammelt die wichtigsten Essays und Vorträge zu Dürrenmatts Komödientheorie (u.a. ›Theaterprobleme‹, ›Aspekte des dramaturgischen Denkens‹, ›Sätze über das Theater‹, ›Anmerkungen zur Komödie‹)
Oktober 1998
Seitenzahl: 272
detebe 23070
Kritik
Kritiken und Zeichnungen
»Eine Journalistin wollte meine Meinung über die neue Literatur wissen. Ich antwortete ausweichend, daß ich noch keine Zeit gefunden hätte, sie zu lesen, weil es mir schwerfalle, mich abends mit der neuesten Literatur zu beschäftigen, wenn ich den ganzen Tag selber neueste Literatur produziert habe. Das schrieb die Dame nicht. Sie schrieb: Dürrenmatt liest keine Bücher. Man fällt immer wieder herein.«
Oktober 1998
Seitenzahl: 192
detebe 23071
Literatur und Kunst
Essays, Gedichte und Reden
Essays, Gedichte und Reden über Literatur und Kunst: Über Else Lasker-Schüler, über Lieblingsgedichte, über den Sinn der Dichtung in unserer Zeit, über die Schriftstellerei als Beruf, über den Film im Verhältnis zur Schriftstellerei, über Balzac, über Paul Flora, über Varlin, über Tomi Ungerer, über die eigenen Bilder und Zeichnungen und vieles mehr.
Oktober 1998
Seitenzahl: 256
detebe 23072
Philosophie und Naturwissenschaft
Essays, Gedichte und Reden
»Es wird immer dringlicher, sich über das Wesen der Toleranz zu verständigen, ist doch dieser Begriff nicht eindeutig. Besonders mißtrauisch macht er uns, weil die Religionen erst auf die Toleranz kamen, als sie ohnmächtig wurden, nicht, als sie mächtig waren, von der Intoleranz ihrer verschiedenen Richtungen ganz zu schweigen. Die ›geoffenbarten Religionen‹ wandten die Toleranz - wenn sie sie überhaupt anwandten - ihrem Wortsinn nach an. Sie duldeten, waren sie an der Macht, im besten Falle die anderen nur, und weil die Juden nie an der Macht waren, bekam für sie die Toleranz bloß eine passive Bedeutung; sie hatten demütig den Hochmut der anderen, der Christen oder der Mohammedaner, nicht zu dulden, sondern zu erdulden, wie und bis zu welchen Unmenschlichkeiten, braucht hier nicht weiter ausgeführt zu werden.«
Oktober 1998
Seitenzahl: 224
detebe 23073
Politik
Essays, Gedichte und Reden
»Sätze für Unterdrückte: Sage jedem, was du nicht denkst. Versuche, wenigstens anständig auf den Hund zu kommen. Das Gift im Haus erspart den Henker. Auch mit dem Hut in der Hand kommt man in ein Konzentrationslager. Zeuge keine Kinder.«
Oktober 1998
Seitenzahl: 208
detebe 23074
Zusammenhänge / Nachgedanken
Essay über Israel. Eine Konzeption
1974 wurde Dürrenmatt vom israelischen Außenministerium zu Gastvorlesungen nach Israel eingeladen. An der Hebräischen Universität Jerusalem hält er eine Rede, die er mehrfach umschreiben und zu dem vorliegenden Essay erweitern sollte: ›Zusammenhänge‹. Außerdem: ›Nachgedanken‹, unter anderem über Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit in Judentum, Christentum, Islam und Marxismus und über zwei alte Mythen.
Oktober 1998
Seitenzahl: 240
detebe 23575
Versuche / Kants Hoffnung
Versuche / Kants Hoffnung
Die wichtigsten Essays und Reden von Dürrenmatt über Kunst und Wissenschaft, Philosophie und Politik, Literatur und Theater aus den siebziger und achtziger Jahren zum erstenmal in Buchform. Unter anderem: Die Poetik-Vorlesung ›Kunst und Wissenschaft‹, ›Eine kleine Geschichte des menschlichen Geistes‹, ›Vom Einfall zur Vision zur Idee‹, das Vorwort zu Markus Imhofs Film ›Das Boot ist voll‹, die Dankesrede zum Georg-Büchner-Preis 1986 (›Georg Büchner und der Satz vom Grunde‹) und die berühmte Rede auf Václav Havel: ›Die Schweiz - ein Gefängnis‹.
Oktober 1998
Seitenzahl: 240
detebe 23076
Gedankenfuge / Der Pensionierte
Essays / Fragment eines Kriminalromans
Bei den in ›Gedankenfuge‹ vorgelegten Texten handelt es sich um Zeugnisse eines work in progress: um die Typoskripte (in sich) abgeschlossener Stoffe sowie sämtlicher von Dürrenmatt für mögliche Folgebände der ›Stoffe‹ geplanten und von ihm zwischen 1987 und Ende 1990 mehrfach erweiterten und überarbeiteten Essays und Erzählungen aus dem Nachlaß. Außerdem: ›Der Pensionierte‹, Fragment eines Kriminalromans.
Mehr zum Inhalt:
Bei den in ›Gedankenfuge‹ vorgelegten Texten handelt es sich um Zeugnisse eines ›work in progress‹: um die Typoskripte (in sich) abgeschlossener Stoffe sowie sämtlicher von Dürrenmatt für mögliche Folgebände der ›Stoffe‹ geplanten und von ihm zwischen 1987 und Ende 1990 mehrfach erweiterten und überarbeiteten Essays und Erzählungen aus dem Nachlass. Abgedruckt sind die Reinschriften der jeweiligen letzten Fassung. Friedrich Dürrenmatt: »Der Versuch, die Geschichte meiner ungeschriebenen Stoffe zu schreiben, zwang mich, die Geschichte einiger meiner geschriebenen Stoffe zu rekonstruieren. Indem ich meine alten Fabeln aufgriff, griff ich mich selber auf, allzu sehr bin ich mit meinen Stoffen verwoben und in sie eingesponnen. Mein Irrtum, mein Schreiben sei dem gewachsen. Allzu leichtfertig ließ ich mich auf ein Unternehmen ein, dessen Ende nicht abzusehen war. Es ging mir wie mit dem Turmbau zu Babel, den ich einmal plante und begann: Ich musste ihn abbrechen, um mich von ihm zu befreien. Was blieb, sind meine Trümmer.«
Oktober 1998
Seitenzahl: 240
detebe 23077
Registerband
zur Werkausgabe Friedrich Dürrenmatt in siebenundreißig Bänden
Mit einer Chronik zu Leben und Werk, einem Werkverzeichnis, Inhaltsübersicht, sowie einem alphabetischen Gesamtwerkregister und einem (kumulierten) Personen- und Werkregister aller Bände der ›Werkausgabe in 37 Bänden 1998‹.
Oktober 1998
Seitenzahl: 208
detebe 23079
Das Prosawerk in 19 Bänden in Kassette
»Mit der Werkausgabe haben die Leser Gelegenheit, sich von ihrer Umwelt für einige Zeit zu verabschieden und ganz in Sprache und Stoffe des Schweizer Autors einzutauchen. Jedem Band ist im Anhang ein Nachweis zur Publikations- und Aufführungsgeschichte sowie zur Textgrundlage beigefügt. Außerdem erlaubt das alphabetische Gesamtwerkregister einen schnellen Überblick über sämtliche Texte. Für Fachleute, aber auch für Dürrenmatt-Liebhaber ist diese Ausgabe ein Muß.«
Oktober 1998
Seitenzahl: 4480
detebe 23078